• CD
  • Date : 30.09.2016
  • Package : CD Digipack
  • Running Time CD : 74:21

Klaus Schulze – Inter*Face

Re-Release des Klaus Schulze Klassikers „Inter*Face“ (original release 1985)

Klaus Schulze über Inter*Face:

Auch wenn “Inter*Face” keine meiner typischen 80er-Jahre-Platten ist, merkt man schon, in welcher Zeit sie gemacht wurde. Die Stücke klingen auf jeden Fall nicht mehr wie das, was die Presse als “Berliner Schule” bezeichnet hat. Die Simmons-Drums von Ulli Schober waren damals ganz neu. Es waren zwar keine digitalen Drums, aber ich habe sie so verfremdet, dass sie ein bisschen digital klangen. Denn die Achtziger waren eine Zeit, in der “analog” noch verpönt war; es durfte für uns eigentlich nichts mehr analog klingen. Auf “Dig It” hatte ich bereits ein Stück mit dem Titel “Death Of An Analogue” gemacht, weil mir der analoge Klang nicht mehr gefiel. Immerhin hatte ich über ein Jahrzehnt nur mit analogen Geräten gearbeitet – ich konnte diese schwebenden Oszillatoren, die Verstimmungen und die Jaulerei nicht mehr hören! Heute findet man diesen Sound wieder schön, aber in den Achtzigern war er ein pain in the ass. Im Gegensatz zu manchen Leuten, die den digitalen Klang kalt fanden, fand ich ihn gerade wegen seiner glasklaren Transparenz interessanter als den grummeligen Analog-Klang. Der Perkussionist Ulli Schober wohnte hier in der Nähe von Celle. Er hatte seine eigene Band, hat aber nie professionell Musik gemacht. Kennen gelernt habe ich ihn zufällig, ich habe ihn in Celle spielen gehört. Ulli konnte auch perkussiv spielen – genau das wollte ich auf “Inter*Face” haben. UIli kam dann ins Studio und hat die Fills auf den Simmons-Drums gespielt. Danach haben wir uns noch ein paar Mal privat gesehen, uns später aber irgendwie aus den Augen verloren. Die Bonustracks “The Real Colours in the Darkness” und “Nichtarische Arie” sind sehr unterschiedlich. Der erste ist sehr ruhig, der zweite ist wegen der Percussion ziemlich rhythmisch – und er hat Vocals. Gesungen hat hier übrigens Rainer Bloss. Sein Hauptinstrument war das Klavier, aber er konnte auch singen und Bass spielen, und er war ausgebildeter Komponist. Er hatte in der ehemaligen DDR eine richtige klassische Musikausbildung gemacht. In der DDR gab es ja die staatlichen A-, B- und C-Scheine, die darüber entschieden, wie du als Musiker behandelt wurdest. Mit dem A-Schein warst du Hobby-Musiker und durftest auf privaten Parties spielen, mit dem B-Schein durftest du in kleineren Lokalen auftreten, aber erst mit dem C-Schein hattest du die Berechtigung, dich offiziell “Musiker” zu nennen und überall öffentlich aufzutreten. In diesem Sinne war Bloss ein staatlich geprüfter Profi-Musiker, was ich bei unseren Arbeiten auch gemerkt habe. Wenn du ihm gesagt hast, spiel mal dies, oder sing mal das – er hatte alles drauf!


 

Tracklisting:

CD

  1. On The Edge 07:59
  2. Colours In The Darkness 09:12
  3. The Beat Planante 07:23
  4. Inter*Face 24:47
  5. The Real Colours
    In The Darkness 12:00
  6. Nichtarische Arie 13:47

(A Not So Hidden Track)

Total: 74:21