http://www.mig-music.de/wp-content/uploads/2020/07/Laibach_Bremenmarsch_CD_300dpi72dpi.png

Laibach ist Kunst, aber mehr als nur Kunst. Die Band wurde am 1. Juni 1980 in der damals schwerindustriellen jugoslawischen Stadt Trbovlje (heute eine Stadt im Zentrum Sloweniens) gegründet und gab sich ihren Namen nach dem deutschen Bezeichung der slowenischen Hauptstadt Ljubljana, der im Jugoslawien der Tito- und Post-Tito-Ära unerwünscht war. 1982 spielte die Gruppe ihre ersten Konzerte in Ljubljana, Zagreb und Belgrad auf ihrer „Tournee der drei Hauptstädte“. Am 23. Juni 1983 trat Laibach in der politischen Sendung TV Tednik zum ersten Mal im Slowenischen Fernsehen auf. Der provokative Auftritt der Band führte zu einem Verbot des Namens und bis 1987 zu einem Auftrittsverbot in Jugoslawien. “Die politischen Machthaber ertrugen das Bild nicht, das sie in den Spiegeln sahen, die wir ihnen vorhielten.”, wie ein Mitglied von Laibach einmal sagte.
Nach Veröffentlichungen auf den Label Škuc – R.o.p.o.t (Noise), Cherry Red und Walter Ulbricht Schallfolien aus West-Berlin unterschrieb Laibach 1986 bei dem renommierten britischen Label Mute.
Das Artists Roster von Mute umfasste u.a. so bekannte Künstler wie Depeche Mode, Nick Cave, Erasure, Yazoo, Moby und auch Kraftwerk. Von nun an konnte auch die kommerzielle Erfolgsgeschichte von Laibach geschrieben werden.
1987 veröffentlichte Mute “Opus Dei”. Das Album enthält unter anderem eine Laibach-interpretierte Version von “Live Is Life”, dem großen Singlehit der österreichischen Gruppe Opus (einmal als deutsche Version unter dem Namen “Leben heißt Leben” sowie auch als englische Version unter dem Titel “Opus Dei”) und eine eigene Interpretation des Queen-Songs “One Vision” (auf Deutsch unter “Geburt einer Nation”). Der Sound von Laibach war kommerzieller geworden, die Avantgarde- und Industrial-Anteile wichen zu Gunsten des laibachschen “militant classicism”, die Band hatte ihren Stil gefunden. Laibach ging auf Tournee, spielte jetzt auch in Deutschland in größeren Hallen und Clubs. Am 12.10.1987 machte Laibach Station im Bremer Schlachthof. Hier wurde das Live-Album “Bremermarsch” aufgenommen, was nun 33 Jahre später erscheint. Im Frühjahr 2020 haben Laibach die “alten” Aufnahmen bearbeitet und in ihrem Studio digital gemastert. Die Aufnahmen klingen frisch und unverbraucht, der Sound ist großartig, die Stimmung im Publikum ebenso. Und das Laibach “ihre Hits” wie “Die Liebe”, “Leben heißt leben” und “Geburt einer Nation” anstimmen, ist fast als selbstverständlich vorauszusetzen.