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Am 30. September erscheint bei MIG eine neue Ausgabe in unserer Reihe Collectors Premium, “Lonnie Donegan Meets Leinemann”.

Leinemann gehörte in den 70iger Jahren zum festen Bestandteil der sogenannten Hamburger Szene, die sich in Onkel Pö’s Carnegie Hall zusammengefunden hatte und zu ihrem Stamm-Club erkor. Udo Lindenberg, die Rentnerband, aber auch Komiker wie Otto Waalkes, Willem oder die Band Truck Stop machten Musik aus Hamburg weit über die Landesgrenzen hinweg bekannt. Die Verbindung aus dem norddeutschen, flapsigen und trockenen Humor, die fetzigen Rhythmen und Refrains zum Mitsingen machten mit ein paar Bierchen besonders gute Laune. So hatte es sich unter hippen Hamburgern in den 70er Jahren eingebürgert, nach der durchgefeierten Nacht Sonntags in der Früh vom Fischmarkt direkt zum Jazz-Frühschoppen überzugehen, wo dann neben sogenanntem Old Time Jazz, Blues oder Boogie Woogie gern auch Skiffle geboten wurde. An den Songs von einem Mann kam man praktisch nicht vorbei: Lonnie Donegan.

Donegan, auf unserem Foto der zeitlos elegante Frontmann, war der “King of Skiffle” und quasi der erste Popstar der Nachkriegszeit. Der Engländer mit den schottischen Wurzeln eroberte in der kargen Zeit mit seinem simplen, gutgelaunten Sound, der Blues, Folk und Dixiejazz vereinte, die Herzen der Teenager. Zu seinen Hits gehörten Songs wie „Rock Island Line“, „Don’t You Rock Me Daddy-O“ oder „Puttin on the Style“. So verwandelt sich Leadbellys Kokain-Blues „Have A Whiff On Me“ deutlich auf Tempo gebracht und neu arrangiert bei Donegan in den Gassenhauer „Have a Drink On Me“. Was ja hervorragend in Pubs oder Kneipen passte. Radio und TV hatte nicht jeder, Musik wurde überwiegend live gemacht.

Die Jugendlichen eiferten seinem Vorbild nach, bauten sich Instrumente aus Teekisten und Waschbrettern und gründeten eigene Bands. Skiffle-Kids, die sich später zu internationalen Popgrößen mauserten, waren neben den Beatles, Van Morrison, Ronnie Wood, Mick Jagger, David Gilmour, Jimmy Page und Cliff Richard auch The Who und Roger Daltrey, um nur einige zu nennen. Letzterer betonte in einem Interview des englischen Magazins “Mojo” erneut: „Without tea chests, washboards and Lonnie Donegan there would be no My Generation…”

Später wurde Skiffle dann allmählich vom Rock’n‘Roll und Beat verdrängt.

Doch wir wollen nicht vorgreifen. Ulf Krüger, Washboard-King und Leinemann der ersten Stunde hat dazu ein wunderbar ausführliches Zeitdokument geschrieben, wie das so war damals und was es mit dem Skiffle so auf sich hat und wie Lonnie und die Leinemänner zusammenkamen.
Die Story zum Download (pdf)

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28/09/2016